Waldschutz (REDD+)

Wie REDD+-Klimaschutzprojekte durch Entwaldung und Waldschädigung verursachte Emissionen reduzieren

REDD+Projekte nutzen die Klimaschutzfinanzierung von Gemeinschaftsaktivitäten, die die durch Entwaldung und Waldschädigung verursachten Emissionen reduzieren und eine nachhaltige Waldbewirtschaftung fördern. REDD+-Projekte sind heute eine der besten Möglichkeiten, um Mittel aus dem Privatsektor in die Waldgemeinschaften zu lenken, die die verbleibenden tropischen Regenwälder verwalten.

Die Unterstützung von REDD+-Klimaschutzprojekten ist von entscheidender Bedeutung, denn es könnte Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern, um jede Tonne an gespeichertem Kohlenstoff, die heute durch Entwaldung verloren geht, aus der Atmosphäre zu entfernen. Und uns läuft einfach die Zeit davon. Tropische Regenwälder sind nicht nur bedeutende Kohlenstoffspeicher, sondern auch unglaublich artenreich und Heimat der meisten Tier- und Pflanzenarten der Erde.

Der REDD+-Rahmenplan wurde im Zuge des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) geschaffen, um die Entwaldung in den Entwicklungsländern zu vermindern. Ursprünglich sollte er die Maßnahmen der nationalen Regierungen zur Bekämpfung der Entwaldung beschleunigen, lässt aber in der Zwischenzeit auch eine freiwillige subnationale Umsetzung zu. In Anerkennung der entscheidenden Rolle, die Wälder bei der Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens spielen, wird der REDD+-Rahmenplan in Artikel 5 des Pariser Klimaschutzabkommens anerkannt.

ERFAHREN SIE MEHR ÜBER REDD+ VON UNSEREN EXPERTEN FÜR NATURE BASED SOLUTIONS

Wenn Sie mehr über die komplexe Struktur von REDD+-Projekten erfahren möchten, sehen Sie sich das folgende Webinar mit unseren Experten für Nature Based Solutions an und erfahren Sie mehr über folgende Aspekte:

  • Vermeidung von geplanter und ungeplanter Entwaldung
  • Bestimmung der Baseline und Erstellung von Projektszenarien
  • Messung verifizierter Emissionsreduktionen
  • Verwaltung von Leckagen und Pufferpools

WAS MACHT EIN HOCHWERTIGES REDD+-PROJEKT AUS?

Wie im obigen Webinar von Mitgliedern unseres technischen Teams für Nature Based Solutions Lösungen gezeigt, sollten qualitativ hochwertige REDD+-Klimaschutzprojekte zum Schutz von Wäldern die folgenden Merkmale aufweisen:

  1. Zusätzlichkeit: Das Projekt sollte Emissionsminderungen bewirken, die ohne das Projekt infolge geplanter oder ungeplanter Entwaldung nicht erfolgt wären.
  2. Baseline: Das Projekt sollte über eine solide und transparente Baseline für Emissionen aus Entwaldung und Waldschädigung verfügen, damit eine genaue Messung der durch die Projektmaßnahmen erzielten Emissionsreduktionen möglich ist.
  3. Leckagen: Das Projekt sollte unbeabsichtigte Emissionserhöhungen außerhalb des Projektgebiets überwachen und berücksichtigen, z. B. wenn illegale Abholzung in das Gebiet außerhalb der Projektzone verlagert wird.
  4. Verifizierung durch unabhängige Prüfstellen: Das Projekt sollte über ein transparentes und robustes Überwachungs-, Berichterstattungs- und Überprüfungssystem verfügen, um sicherzustellen, dass die Emissionsreduktionen genau gemessen werden.
  5. Dauerhaftigkeit: Das Projekt sollte einen Pufferpool von Gutschriften verwalten, um unvorhergesehene Verluste auszugleichen, und die Gemeinschaft einbinden, damit sie sich für die langfristige Verwaltung des Kohlenstoffspeichers Wald einsetzt.
  6. Zusatznutzen: Das Projekt sollte die Landrechte der indigenen Völker respektieren, die lokalen Gemeinschaften in die Entscheidungsfindung einbeziehen, die wertvolle biologische Vielfalt erhalten und die Lebensgrundlagen auf der Grundlage nachhaltiger Einkommensalternativen verbessern, die nicht auf Abholzung oder Waldschädigung beruhen.

Durch den Verkauf von verifizierten Emissionsreduktionen wird Klimaschutzfinanzierung zur Förderung von durch die Gemeinschaften geleiteten Aktivitäten verwendet, die die spezifischen Ursachen der Entwaldung in der Region bekämpfen und alternative Lebensgrundlagen schaffen. Typische im Rahmen von REDD+ finanzierte Klimaschutzaktivitäten sind:

  • Schulung von Landwirten in Techniken zur nachhaltigen Landbewirtschaftung und Erhaltung der biologischen Vielfalt 
  • Kooperativen für Nicht-Holzprodukte wie Früchte, Nüsse, Honig und Kakao
  • unbewaffnete Waldpatrouillen zur Verhinderung von illegaler Abholzung oder Wilderei
  • Verhütung von Waldbränden und Brandbekämpfung durch Feuerwehren
  • Unterstützung bei der gesetzlichen Anerkennung von Landrechten
  • Schuleinrichtungen und Schulmaterial
  • sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
  • Zugang zur Technologie
  • medizinische Einrichtungen

PROJECT DRAWDOWN ZUM WALDSCHUTZ

„Wälder sind mit ihrer Biomasse und ihrem Boden mächtige Kohlenstoffspeicher. Ihr Schutz verhindert Emissionen durch Entwaldung, schirmt den gespeicherten Kohlenstoff ab und ermöglicht eine kontinuierliche Kohlenstoffspeicherung.

Gut entwickelte, gesunde Wälder haben Jahrzehnte oder Jahrhunderte damit verbracht, durch Photosynthese Kohlenstoff zu akkumulieren und ihn in Böden und Biomasse zu speichern. Heute werden Wälder rapide gerodet und degradiert, wodurch dieser gespeicherte Kohlenstoff verloren geht. Dies verringert auch die Fähigkeit der Wälder, Lebensraum zu bieten, Erosion zu kontrollieren, Boden zu bilden, die Wasserqualität und -versorgung zu regulieren und der Luftverschmutzung entgegen zu wirken.

Seit Beginn der Landwirtschaft durch den Menschen ist die Zahl der Bäume auf der Erde um 46 Prozent zurückgegangen. Allein die Emissionen aus der Abholzung tropischer Wälder und der Walddegradierung werden heute auf 5,1–8,4 Gigatonnen Kohlendioxidäquivalent pro Jahr geschätzt – das sind unglaubliche 14–21 Prozent der anthropogenen Emissionen (International Sustainability Unit, 2015). Der Schutz der Wälder könnte diese Emissionen bis 2050 um 5,56–8,83 Gigatonnen verringern."


Project Drawdown ist die weltweit führende Ressource von Klimaschutzlösungen   drawdown.org/solutions/forest-protection

Die Auwirkungen von wakschutzprojekten (REDD+) auf die SGDs

REDD+-Projekte tragen nicht nur zur Bekämpfung des Klimawandels (SDG 13) bei, sondern sind auch die einzige Art von Klimaschutzprojekten, die alle 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) unterstützen kann. Zu diesen Zielen gehören folgende:

  1. Armut in all ihren Formen und überall beenden.
  2. Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
  3. Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
  4. Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern.
  5. Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
  6. Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten.
  7. Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern.
  8. Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
  9. Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
  10. Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern.
  11. Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten.
  12. Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen.
  13. Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
  14. Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.
  15. Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen.
  16. Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.
  17. Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen.

    Erfahren Sie mehr über die Auswirkungen unserer Projekte

    REDD+ - KLIMASCHUTZPROJEKTE – PROJEKTMETHODEN

    Alle von uns unterstützten Klimaschutzfinanzierungsprojekte werden nach anerkannten Standards unabhängig bewertet und geprüft, darunter der Verified Carbon Standard (VCS), der Gold Standard, das American Carbon Registry (ACR) und die Climate Action Reserve (CAR).

    Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für REDD+-Klimaschutzprojektmethoden, die auf dem freiwilligen Kohlenstoffmarkt eingesetzt werden.

    VCS – Verified Carbon Standard:

    Wir brauchen REDD+-Projekte – heute.
    Es wird Jahre dauern, bis jede abholzungsbedingte Tonne Kohlenstoff durch das Pflanzen neuer Bäume aus der Luft entfernt ist.

    100+ Millionen Tonnen
    CO2-Emissionen hat Climate Impact Partners durch hochqualitative Projekte auf der ganzen Welt reduziert

    REDD+ ist ein von der UNFCCC geschaffener Rahmen. Die Umsetzung von REDD+-Aktivitäten ist freiwillig und ist von den nationalen Gegebenheiten, Kapazitäten und Fähigkeiten der einzelnen Entwicklungsländer und dem Umfang der erhaltenen Unterstützung abhängig.
    - Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC)